Übergabe an die Bundeswehr, Flugzeugführerschule "S" (1958-1978)
Der Fliegerhorst Wunstorf wird Bundeswehrstandort
Kurze Zeit nach Aufstellung der Luftwaffe im Jahre 1956 wurden viele der von den Westmächten besetzten Fliegerhorste an die Bundeswehr zurückgegeben. Dazu gehörte im Frühjahr 1958 auch Wunstorf.
Zunächst lag auf dem Fliegerhorst bis April 1959 die I. Gruppe des Luftwaffenausbildungsregiment 4 (I./LwAusbRgt 4) und führte hier die militärische Grundausbildung für Luftwaffensoldaten durch.
Neben dem LwAusbRgt 4 beherbergte 1958 der Horst bereits die neu aufgestellte Fliegerhorstgruppe Wunstorf, deren vordringliche Aufgabe es war, die Anfliegbarkeit des Platzes auch bei schlechtem Wetter sicherzustellen, den Platz zur Aufnahme eines fliegenden Verbandes vorzubereiten, sowie die Voraussetzungen zur Nutzung des Platzes für eine Luftbrücke nach Berlin zu schaffen.
Zur technischen Unterstützung war in die Fliegerhorstgruppe eine Instandsetzungsstaffel integriert; kurz darauf wurde dazu noch die Instandsetzungsgruppe Wunstorf des Versorgungsregimentes 2 hier stationiert.
Der Hauptnutzer des Fliegerhorstes in der Zeit ab September 1958 war die aus Neubiberg kommende Ausbildungsgruppe „B“(mehrmotorige Flugzeuge: Noratlas und Pembroke) der Flugzeugführerschule „S“ (FFS „S“), deren Stab ebenfalls in Wunstorf stationiert wurde. Zur FFS „S“ gehörten weiterhin die Ausbildungsgruppe „A“ (einmotorige Flugzeuge: Piaggio) in Diepholz und die Ausbildungsgruppe „C“ (Hubschrauber) in Faßberg.
1958
Januar:
- Aufstellung der Standortverwaltung
März:
- Übergabe des Horstes von der Royal Air Force an die Bundeswehr
Juni:
- Feierlicher Einmarsch der Luftwaffensoldaten in Wunstorf
September:
- Vorkommando FFS „S“ trifft auf dem Fliegerhorst ein
- Beginn des Ausbildungsflugbetriebes der FFS „S“
- Beginn von Infrastrukturmaßnahmen zum Horstausbau
1959
Januar:
- Umgliederung der Instandsetzungsgruppe des Luftwaffenversorgungsregiments 2 in Luftwaffenparkregiment 2
März:
- Verlegung des I. Luftwaffenausbildungsregiment 4
April:
- Verlegung des Stabs FFS „S“ von Memmingen nach Wunstorf
Juli:
- Einweihung des neuen Towers
- Fertigstellung der Flutlichtmasten und Eisenbahngleise
- Inbetriebnahme der Startbahn 09/27 und des Rollfeldes
- Übergabe von 9 Kasernenblöcken
1960
Mai:
- Erster „Tag der offenen Tür“
1962
Februar:
- Flutkatastrophe Nordseeküste / Hamburg (FFS „S“ beteiligt sich mit Flugzeugen und Hubschraubern an Hilfsmaßnahmen)
1963
Oktober:
- Feldparade zur Verabschiedung von Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer
1964
September:
- Erstes ADAC-Flugplatzrennen in Wunstorf (30.000 Besucher)
1965
Mai:
- Feierlicher Appell zur Übergabe der Truppenfahne an FFS „S“
1966
September:
- Parade anlässlich des 10-jährigen Bestehens der FFS „S“
1968
März:
- Inbetriebnahme des Anflugblitzsystems und des Instrumentenlandessystems für Startbahn 27/09
1969
- Beginn der Infrastrukturmaßnahmen zur Aufnahme des neuen Flugzeugmusters Transall C-160
- Landung der ersten Transall C-160
- Inbetriebnahme des Flugplatzdrehfeuers und Rundumsuchradars (ASR)
1970
April:
- Umgliederung des Luftwaffenparkregiment in Lw-Depotinstandsetzungsgruppe 2/Luftwaffenversorgungsbereich 2 mit den Werften 21,22,27,28 in Wunstorf
September:
- Inbetriebnahme des Flugsimulators Transall C-160
- Auslieferung des Flugzeugmusters Dornier Do 28 D-2 an FFS „S“
November/ Dezember:
- Fertigstellung der Vergrößerung der Hallen 1 und 2 für Transall
1971
Juli:
- Verlegung der Ausbildungsinspektion Transall der Technischen Schule der Luftwaffe 3 (TSLw3) von Frankreich nach Wunstorf
Oktober:
- Inbetriebnahme der TACAN-Anlage (Navigationshilfe)
1972
März:
- Feldparade zur Verabschiedung des Generalinspekteurs der Bundeswehr General de Maizière
Mai:
- Fertigstellung des Neubaus der Halle 7 zur Aufnahme von 3 Transall
1976
Juni:
- Hallenfest anlässlich des 20-jährigen Bestehens der FFS „S“